Dritte-Welt-Projekte am BSBZ

Eine Übersicht über die Projekte des Bischof-Sproll-Bildungszentrums gibt es per Mausklick auf das Logo

Katholische Schule soll sich neben innovativer Pädagogik auch sozialen Aspekten außerhalb des Schulalltags öffnen. Auf diesem Hintergrund werden zwei Projekte in Bangladesh und Argentinien durch die Schulgemeinschaft des BSBZ und insbesondere durch das Dritte-Welt-Team unterstützt. Die Unterstützung geschieht im Wesentlichen durch Spenden, die etwa aus dem Erlös des Adventsmarkts (mit Skibörse) erwirtschaftet werden. Neben diesen Spenden, die jeweils circa 500 Euro im Jahr erbringen, sammeln engagierte Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern zusätzlich Geld, um bedürftige Schülerinnen und Schüler in Mirzapur, Tangail und in Florencio Varela zu unterstützen. So kommen insgesamt noch einmal etwa 500 Euro für jedes Projekt jährlich zusammen.
Im Folgenden sollen die Projekte kurz vorgestellt werden.

Patenschule Bharateswari Homes in Mirzapur, Tangail - Bildung, auch für die Armen
Das Projekt geht auf eine Initiative von Pfarrer Edelmann zurück, der 1984 nach Bangladesh ging.
Die Bharateswari Homes ist eine staatlich anerkannte Schule. Um die Unterhaltskosten für die Schule und die Heime bestreiten zu können, verlangt die Schule einen Elternbeitrag von 15 Dollar pro Familie und Monat. Da der Schulträger Kumudini Welfare Trust of Bangal Ltd. in Finanzknappheit geraten ist, kann er für Bedürftige den Elternbeitrag nicht mehr bezahlen. Damit aber auch den Kindern aus ärmsten Verhältnissen der Schulbesuch ermöglicht werden kann, wurde die Ausbildungspatenschaft ins Leben gerufen. Die Kinder, die für die Patenschaft in Frage kommen, werden von einer Kommission, der auch Pfarrer Edelmann angehört, ermittelt. So kommt diese Unterstützung wirklich nur den Bedürftigen zugute. Das Bischof-Sproll-Bildungszentrum unterstützt derzeit 12 Patenschaften.
 

Florencio Varela - Brot gegen Not
In Florencio Varela, in der Nähe von Buenos Aires gelegen, begann Ende der 80-er Jahre der Bau einer Schule in einem Elendsviertel, das in Argentinien mit dem Begriff "Favela" bezeichnet wird. Der im Jahre 1995 verstorbenen ehemalige Schulreferent der Katholischen Schulen der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Prälat Max Müller, regte im Jahre 1987 nach einem Besuch von Schulen der Kongregation der Franziskanerinnen von Bonlanden in Argentinien, an, den Aufbau einer Schule in dieser Favela von Florencio Varela zu unterstützen. Die schnell wachsende Favela liegt in unmittelbarer Nähe eines Bildungshauses der Franziskanerinnen von Bonlanden. So übernahmen diese auch die organisatorische Arbeit für die Schule. Schon im Sommer 1989 begann der Unterricht in der neu erbauten Schule.
In den 90-er Jahren konnte, auch mit Hilfe großzügiger Spenden der Eltern des BSBZ und zahlreicher Aktivitäten von einzelnen Schulklassen und Gruppierungen das Schulhaus nach und nach ausgestattet werden. Unter anderem wurden Schreibmaschinen, Nähmaschinen, Schreibmaterialien für den Schulbedarf und tonnenweise Second-Hand-Kleider über den Atlantik geschickt. In den Jahren 2000 und 2001 konnte sogar der Bau einer Turnhalle verwirklicht werden, um den Schülerinnen und Schüler im recht rauen argentinischen Klima ausreichend körperlichen Ausgleich im schulischen Alltag zu verschaffen.
Die mittlerweile 850 Schüler werden vormittags und nachmittags im "Zwei-Schicht-Betrieb" unterrichtet. Abends wird in Kursen versucht, dem unter den Erwachsenen weit verbreiteten Analphabetismus zu begegnen, damit die Menschen ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich verbessern können.
In der inzwischen in die Schule integrierten Bäckerei - die meisten Kinder kommen hungrig zur Schule - finden Erwachsene eine Arbeitsmöglichkeit und somit ein weiteres Sprungbrett in das Arbeitsleben. Besonders für Frauen wurde eine Schneiderei eingerichtet. Die gespendeten Second-Hand-Kleider und Stoffe werden dort überarbeitet und auf einem speziellen Markt betuchteren Gästen aus Buenos Aires zum Kauf angeboten. Der Erlös hilft, den entstandenen kleinen Wirtschaftskreislauf der Schule und die Schule selbst am Leben zu erhalten.
Mit der Schule in Florencio Varela unterstützt das Dritte-Welt-Team ein Projekt, das unmittelbares Handeln im Sinne christlicher Nächstenliebe und Solidarität ermöglicht. Über das Kloster in Bonlanden, durch Brief- und neuerdings sogar über E-Mail-Kontakte erfahren wir, welche Bedürfnisse dort gerade mit höchster Dringlichkeit anstehen. Die finanziellen und materiellen Hilfen kommen direkt an der Schule an, was in dankbaren Briefen immer sofort rückgemeldet wird. Diese Briefe zeigen, wie erschütternd die Not in der Favela ist. Sie sind aber auch Motivation für das Team, in Zusammenarbeit von Schülern, Eltern und Lehrern immer wieder Hilfsprojekte zu planen und durchzuführen.
Für die Unterstützung in der Vergangenheit und in der Zukunft bedankt sich das Dritte-Welt-Team an dieser Stelle ganz herzlich und sagt: Vergelt's Gott!
Für das Dritte-Welt-Team (zugleich Kontaktadresse): Martin Baumgarten

Mehr Informationen zu Florencio Varela gibt es per Klick auf das BSBZ-Logo